Land-Art Projekttage zum Schuljahrsende 2021

Ein Jahr vielen Entbehrens und Verzichtes, insbesondere hinsichtlich sozialer Aktivitäten und persönlicher Kontakte unter den Schüler*innen, findet einen willkommenen und aktiven Ausklang im Rahmen unserer Projekttage.

Eine Schülergruppe der 11. Jahrgangsstufe zog mit der Fachschaft Kunst und begleitenden Kollegen in den nahe der Schule gelegenen Wald aus, um in Gruppenarbeit verschiedene Land-Art-Projekte zu verwirklichen.

Die Idee dieser Kunstform besteht darin, Kunst in der Natur mit natürlichen Arbeitsmaterialien zu kreieren. Einen wichtigen Aspekt stellt hierbei der Arbeitsprozess selbst da, nicht etwa nur das Ergebnis, wie es in anderen Kunstformen oft der Fall ist. Das heißt, die eigentliche Relevanz eines Werkes drückt sich nicht durch ein veräußerbares Endprodukt aus, wohl aber durch das Aufzeigen eines zeitlichen Ablaufs, der neben dem Entstehungsprozess auch den Vorgang des Zerfalls beinhaltet. Land-Art möchte im Gegensatz zum Großteil anderer Kunstgattungen kein Werk für die Ewigkeit schaffen, sondern das Thema des Wachsens und der Vergänglichkeit vor Augen führen.

Andy Golsworthy, einer der wichtigsten zeitgenössischen Land-Artists sagt hierzu sehr treffend: „My sculpture can last for days or a few seconds — what is important to me is the experience of making. I leave all my work outside and often return to watch it decay.“

Die Schüler*innen des SGD realisierten in verschiedenen Gruppen ortspezifische Arbeiten, die im Vorfeld bereits grob geplant waren. Eine Gruppe modellierte mit Ton ausdrucksstarke Gesichter an Baumstämme, welche von einem Waldweg aus den Spaziergängern ihre Blicke zuwerfen. Eine andere Gruppe entschied sich für eine künstlerische Intervention an einem Wasserstaubecken und bespielte dort vorhandene große Gesteinsbrocken mit Tonfiguren, konstruierte Brückenbauten aus Ästen und Wasserschlangen aus zusammengesteckten Blättern.

Weitere Schüler*innen setzten mit biologischer und vom hiesigen Förster zugelassener Farbe eine Form von Optical-Art innerhalb einer Baumgruppe um, und wieder andere Land-Artists entschieden sich für eine künstlerische Gestaltung aus gefunden Ästen, welche ineinander verwoben oder miteinander verknüpft und zum Teil bemalt wurden.

Gutes Wetter, leckere Brotzeiten, goldwertes Mückenschutzmittel und viel gute Laune machten die beiden Projekttage zu einem Erlebnis, woran wir alle sicherlich noch lange und gerne zurückdenken werden.

Anja Müller